Heute nicht!

Der Klimawandel hat uns im letzten Jahr mehr denn je beschäftigt. Inzwischen ist – außer Donald Trump – auch jedem Menschen klar, wie ernst die Lage ist. Umso erstaunlicher, dass Umweltschutz in der Realität zwei Gesichter hat: Umwelt- und Klima-Themen werden von 57 Prozent der Befragten einer aktuellen Umweltbewusstseinsstudie¹ als sehr wichtig empfunden. Doch dieses Bekenntnis führt nicht unbedingt dazu, auch sich selbst in der Verantwortung zu sehen, wenn es um die Vermeidung von schädlichen Einflüssen auf die Erde und ihre Bewohnenden geht.

Starkregen, Überflutungen, Hochwasser, Dürre und Hitze sind Folgen der Erderwärmung, die vielen Befragten große Angst machen. Missstände wie Mikroplastik, schwimmende Müllteppiche und dadurch verendende Tiere, sehen alle als Problem an. Zwei Drittel der deutschen Bevölkerung machen sich große Sorgen um die Folgen des Klimawandels und sehen eine dringende Notwendigkeit für Gegenmaßnahmen.

Täuscht der Eindruck, dass diese ehrenwerten Absichten schnell weggewischt werden, wenn es um persönliche Einschränkungen und eine Änderung von eigenen Verhaltensweisen geht? Französische Mineralwässer zu kaufen, weil sie besser schmecken, oder grundsätzlich Einweggebinden den Vorzug zu geben, ist nicht im Sinne des Umweltschutzes. Denn sind wir mal ehrlich: Schmeckt ein Mineralwasser aus der Gegend nicht genauso gut? Oft wird auch als Grund angegeben, dass Mehrweg-Gebinde schwer und umständlich bei der Leergutrückgabe zu handeln sind. Sie sind zwar leichter, aber leere Einwegplastik-Flaschen sind im Keller genauso im Weg wie Mehrwegflaschen. Diese kann man wenigstens noch in ihrem Kasten aufbewahren – im Gegensatz zu EW-PET, das hemmungslos in der Gegend herumrollt.

Warum ist sich jeder selbst der Nächste? Warum schmeißt man seine Zigarettenkippe auf den Boden vor dem Supermarkt, anstatt sie im vorhandenen Aschenbecher in zwei Metern Entfernung auszudrücken? Warum fällt es uns so schwer, unsere Bequemlichkeit abzulegen, geübtes Verhalten umzustellen und etwas Gutes für die Umwelt zu tun? Warum proklamieren wir, etwas für den Umweltschutz zu tun, möchten aber nicht 10 Cent mehr für das Gemüse aus der Region bezahlen? Weshalb haben wir aber trotzdem 30 Cent im Supermarkt für eine Tüte, weil wir vergessen haben, eine Einkaufstasche von zu Hause mitzunehmen? Und im Urlaub genießen wir nach Langstreckenflügen weiße Strände und Palmen am Pazifik, da es an der Nordsee viel zu kalt ist.

Die Antwort lautet: Keine Ahnung. Ein interessantes Ergebnis der Studie ist auch, dass nach Meinung der Befragten die meisten Akteure aus Politik und Wirtschaft nicht genug für den Umweltschutz tun. Warum muss „von oben“ erst Druck in Form von Gesetzen und Richtlinien ausgeübt werden, bevor man selbst einen Schritt in die richtige Richtung geht? Fakt ist: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und benötigt daher seine Zeit, um alte Automatismen gegen neue einzutauschen. Vielleicht liegt es in unseren Genen, dass wir uns dann doch nicht so richtig anstrengen wollen. Doch: Viele kleine Schritte von vielen Menschen sind am Ende auch ein paar Kilometer. Überwinden wir unseren eigenen Schweinehund und denken nicht: „Ach das eine Mal ist es jetzt auch egal!“ Ist es nicht! Jede Handlung zählt!

 

 

 

¹ Vgl. Umweltbundesamt; Umweltbewusstsein in Deutschland; 02.02.2024; www.umweltbundesamt.de/themen/nachhaltigkeit-strategien-internationales/ umweltbewusstsein-in-deutschland [08.09.2023] www.umweltbundesamt.de/themen/ nachhaltigkeit-strategien-internationales/umweltbewusstsein-in-deutschland.

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