Was bedeutet sie für die Industrie?

Schlagzeilen wie „Heißester Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnung“ oder „Pegelstand des Rheins bei null“ lesen wir immer häufiger. Langanhaltende Hitze und Dürresommer waren in Deutschland noch vor einigen Jahren kaum vorstellbar. Doch wir wurden eines Besseren belehrt. Mangelnde Niederschläge wirken sich negativ auf die Biodiversität, auf unsere Landwirtschaft sowie auf die Wälder aus. Auch der Grundwasserspiegel sinkt. Ein Umbau der Wasserwirtschaft ist daher unabdingbar. 
Um sich auf einen möglichen Wassermangel vorzubereiten, hat die Bundesregierung im Frühjahr eine Nationale Wasserstrategie ins Leben gerufen.

Die Ziele
Die verabschiedete Strategie regelt den bewussten Umgang mit der Ressource Wasser und soll die Wasserwirtschaft den klimatischen Verhältnissen anpassen. Im Einklang mit weiteren Herausforderungen wie dem demografischen Wandel und der Änderung politischer Rahmenbedingungen soll für den nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser gesorgt werden. An dem Papier arbeiteten viele wichtige Akteure, wie Bund, Länder und Kommunen, wassernutzende Wirtschaftsbereiche und -gruppen sowie die Wasserwirtschaft selbst. Die Strategie beinhaltet wasserbezogene Maßnahmen für alle relevanten Interessenbereiche: Landwirtschaft und Naturschutz, Verwaltung und Verkehr sowie Stadtentwicklung und Industrie. Insgesamt umfasst die Nationale Wasserstrategie knapp 80 Maßnahmen, welche bis zum Jahr 2050 umgesetzt werden sollen.

Die Ziele der Nationalen Wasserstrategie:

  • Naturnahe Wasserressourcen werden gestärkt und wiederhergestellt.
  • Gewässer und Grundwasser werden sauber.
  •  Auch in über 30 Jahren gibt es überall und jederzeit bezahlbares und sauberes Trinkwasser.
  • Abwasser-Entsorgung erfolgt nach dem Verursacherprinzip.
  • Wassernutzung und Wasserversorgungs-Infrastruktur werden an die Folgen der Klimakrise angepasst.

Die Reaktionen der Industrie
Der Verband Deutscher Mineralbrunnen (VDM) zeigt sich mit der Strategie zufrieden. Der Lebensmittel- und Getränkebranche komme in dem Papier eine hohe Bedeutung für die Versorgung der Bevölkerung zu. Jürgen Reichle, Geschäftsführer des VDM, erklärt, dass die Mineralbrunnen mit ihrer flächendeckenden Struktur „ein wesentliches Element der Katastrophenhilfe und des Zivilschutzes“ seien.
Der Deutsche Brauer-Bund (DBB) sieht den Plan hingegen deutlich kritischer als der VDM. Es bleibe völlig offen, wie die Interessen der Brauereien oder Mineralbrunnen unterstützt werden, falls es zu einer Wassermangellage kommen sollte. Auch die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) vermisst die Position der Unternehmen und Menschen in der Strategie, die die Lebensmittel und Getränke herstellen. Guido Zeitler, Vorsitzender des NGG, fordert einen geografischen Überblick über Brunnen und Wasservorräte sowie deren Eigentums- und Besitzverhältnisse in Deutschland. Die Bundesregierung solle schnell eine realistische Grundlage und Transparenz für mögliche Konflikte schaffen, so Zeitler. Dass es zu Nutzungskonflikten kommen wird, sieht auch der VDM.

Die Vertreter:innen der Getränkebranche sind sich darin einig, dass eine Regelung der Maßnahmen und die frühzeitige Betrachtung dieses Themas ein wichtiger Impuls sind. Die Betroffenen werden diese Strategie weiterhin aktiv begleiten und kritisch bewerten. Denn schließlich hat jeder Mensch ein Interesse an der Verfügbarkeit von sauberem Trinkwasser. Auch in Zukunft! 

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