Hürden verringern. Anbauflächen erhöhen.
Der Vorschlag des Bundesagrarministers Cem Özdemir, die Anbauflächen für Getreide zu erhöhen, stößt auf viel Zuspruch bei den Landwirt:innen. Aktuell regelt eine EU-Richtlinie, dass ein Fruchtwechsel von Betrieben mit mindestens zehn Hektar Ackerland vorgenommen werden muss. Das bedeutet, dass der Anbau von beispielsweise Weizen auf derselben Fläche zwei Jahre hintereinander nicht erlaubt ist. Diese Regelung soll der Artenvielfalt dienen. Der Bundesagrarminister hat sich nun dafür ausgesprochen, die Regelung für ein Jahr auszusetzen.
Umweltschützer sind gegen Umwandlung.
Der DBV freut sich über den Vorschlag, da er die Aufhebung der Regelung schon länger fordert. Gleichzeitig mahnt er aber, dass eine Aufhebung für ein Jahr nur temporär helfe. Es sei notwendig, in Zukunft alle in Frage kommenden Flächen landwirtschaftlich zu nutzen. In Krisenzeiten kann so weiterhin eine sichere Lebensmittelversorgung gewährleistet werden. Die Regelaussetzung könnte bis zu drei Millionen Hektar zusätzliche Anbaufläche schaffen. Kritik zu den Plänen des Agrarministeriums gibt es von Greenpeace. Die Artenvielfalt würde dem Verein nach wirtschaftlichen Interessen zum Opfer fallen. Die Regelaussetzung der EU bedarf allerdings noch der Zustimmung der einzelnen Bundesländer.